Unsere Form 4’s haben inzwischen Ihre letzten Prüfungen geschrieben. Dabei legen die Mädchen innerhalb eines Monats mehr als 20 staatliche Prüfungen ab. Für jede dieser Examen haben sie jeweils zwei eineinhalb Stunden Zeit. Auch wenn Kenia als sehr korruptes Land zählt - Schummeln in den Prüfungen ist nicht drin. Anders als in Deutschland wird dies nicht von einem Lehrer überwacht. Nein, ein bewaffneter Staatspolizist, der stellt sicher, dass keines der Mädchen Gebrauch von unerlaubten Mitteln macht.

Die Ergebnisse der Prüfungen erwarten wir Anfang März. Dann wissen die Mädchen auch, wie sie ihre weitere Zukunft planen können. Während sich laut Herrn Collins, dem Schulleiter der Diani Maendeleo Academy, die meisten auf die lokale Jobsuche machen, rechnet er mit weniger als einer Handvoll Mädchen, die es später schaffen, einen Universitätsplatz zu erhalten. Vor allem aus finanziellen Gründen bleibt die Universität ein Traum, auch wenn sich das kenianische Bildungssystem mit sehr kleinen Schritten hin zur kostenfreien Bildung von jungen Menschen bewegt. Herr Collins sieht die Mädchen in diesem Jahr besonders gut vorbereitet. Deshalb rechnet er mit besseren Noten als im letzten Jahr. Auch der starke Fokus der Mädchen bis zur letzten Minute zu lernen, bewegte Herrn Collins dazu, gute Noten zu erwarten.

Um die Wartezeit bis zur Notenbekanntgabe zu überbrücken, absolvieren die Mädchen noch einen schulinternen Computerkurs auf dem Gelände der Schule. Die Computer, die zu Beginn dieses Jahres angeschafft wurden, konnten wir in dieser Klasse noch nicht im Unterricht einsetzen, da für die Schülerinnen die Konzentration auf die Prüfungsvorbereitung im Vordergrund stand. Sie sollen aber nicht die Schule verlassen, ohne mit den Grundlagen dieser Technik vertraut gemacht worden zu sein.